Es ist ein Rekordverlust von 457.000.000.000 Yen den Sony im abgelaufenen Geschäftsjahr angehäuft hat, knapp 4,5 Milliarden Euro. Der Konzern steckt nun bereits das vierte Jahr in Serie in den roten Zahlen - der Verlust gegenüber dem Vorjahresgeschäftsjahr ist dabei nochmal drastisch angewachsen, um fast zwei Milliarden Euro.
Der Umsatz im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr ging demnach um fast zehn Prozent auf umgerechnet 64 Milliarden Euro zurück. Zwar hatten Analysten mit noch schlimmeren Zahlen gerechnet, doch dass sich das japanische Traditionsunternehmen in einer schweren Krise befindet ist offensichtlich.
Früher sorgten die legänderen Geräte von Sony, wie der Walkman und die PlayStation, für jahrelange hohe Gewinne. Aktuell hat Sony vorallem bei den Fernsehern stark zu kämpfen. Der südkoreanische Hersteller Samsung und andere asiatische Unternehmen sind starke Konkurrenz für Sony. Außerdem habe sich der starke Yen und die Fukushima-Katastrophe in Japan negativ ausgewirkt. Vor allem wegen rückläufiger Verkäufe von LCD-Flachbildfernsehern sei der Umsatz in dieser Sparte um 18,5 Prozent auf 3,1 Billionen Yen gesunken.
Der im letzten Monat neu ernannte Sony-Vorstandsvorsitzender Kazuo Hirai will den Konzern nun gründlich umbauen, um wieder in die Gewinnzone zu kommen. Das hat sich Hirai bereits für das momentan laufende Geschäftsjahr vorgenommen: Mit Hilfe eines umfassenden Umstrukturierungsplanes, der auch die Entlassung von 10.000 Mitarbeitern vorsieht, strebt der Sony-Chef einen Nettogewinn von knapp 300 Millionen Euro an.
Das defizitäre TV-Geschäft solle sich dabei durch drastische Kostensenkungen gesundschrumpfen. Sony werde sich verändern, versprach Hirai. Andererseits werden nach Ansicht von Branchenbeobachtern Kostenkürzungen allein Sony nicht helfen. Hirai kündigte deshalb auch Investitionen in neue Geschäftsfelder wie die Medizintechnik an.
Allerdings sind selbst die Spielekonsolen in Zeiten von Smartphone-Spielen nicht mehr so lukrativ wie einst. Sony verkaufte weniger Playstations. Als Folge fiel in der Unterhaltungselektroniksparte ein operativer Verlust von 230 Milliarden Yen an, nach 11 Milliarden Yen Gewinn im Vorjahr.
Quelle: sueddeutsche.de