Bei der bundesweiten Games-Förderung wird es zeitnah abermals zu einem Antragsstopp für 2023 und sogar 2024 kommen, wie das zuständige Bundeswirtschaftsministerium heute bekannt gegeben hat. Damit wiederholt sich die Situation von Ende Oktober 2022, als das erste Mal keine Förderanträge mehr angenommen werden konnten, da alle Mittel des bundesweiten Förderbudgets ausgeschöpft waren. Damals hob der Deutsche Bundestag das 2023er Förderbudget auf 70 Millionen Euro an.
Nach vielen Jahren der geringen internationalen Wettbewerbsfähigkeit hatte sich der Games-Standort Deutschland seit Einführung der Games-Förderung stark entwickelt. So waren in den vergangenen zwei Jahren 26 Prozent mehr Unternehmen entstanden, es gab mehr Förderanträge und die Projekte konnten größer werden. Doch nun drohen für dieses und kommendes Jahr erneut keine weiteren Mittel für neue Projekte zur Verfügung zu stehen. game-Geschäftsführer Felix Falk kommentiert:
"Der erneute Förderantragsstopp bedeutet eine abermalige Vollbremsung bei unserer internationalen Aufholjagd und stellt viele Games-Unternehmen in Deutschland vor große, teils existenzielle Herausforderungen. Die so positive und dynamische Entwicklung seit Einführung der Förderung zeigt, wie leistungsfähig Deutschland als Games-Standort mit den richtigen Rahmenbedingungen sein kann. Dieses Hin und Her schwächt die internationale Wettbewerbsfähigkeit, denn Deutschland sendet damit das Signal aus, dass die Standortbedingungen hier nicht verlässlich sind. Die Bundesregierung muss die Games-Förderung deshalb dringend weiterentwickeln, wenn wir hierzulande von den damit verbundenen Chancen für digitale Innovationen, wirtschaftlich und kulturell profitieren wollen. Daher braucht es den Übergang zu einer steuerlichen Games-Förderung neben dem dann deutlich verkleinerten derzeitigen Förderfonds für kleinere Entwicklungsbudgets. Diese Struktur ist international Standard und wird bereits seit vielen Jahren von Top-Standorten wie Frankreich, Großbritannien oder Kanada erfolgreich praktiziert. Bis zur Einführung dieses ‚Tax Break‘ muss das Förderbudget jetzt von den derzeit 70 auf 125 Millionen Euro erhöht werden. Nur so bietet Deutschland Rahmenbedingungen, die für die international arbeitende Games-Branche verlässlich planbar und weltweit wettbewerbsfähig sind."
Quelle: Pressemitteilung