Das hat uns gefallen:
Gute Steuerung
Wie von Daedalic gewohnt, hat das Spiel eine sowohl simple als auch komfortable Steuerung. Diese wird in einem sehr gut eingebautem Tutorial ausführlich und schlüssig erklärt. So ist beispielsweise das Inventar über das Mausrad abrufbar und Jerry bewegt sich durch einfache Clicks durch die Geschichte. Selten artet ein Screen in ein Suchbild aus, denn der Spieler hat stets die Möglichkeit über einen Maus-Klick alle anwählbare Punkte einzusehen. Auch Anfänger bekommen damit keine Probleme.
Stimmungsvolle Atmosphäre
Die Semi-3D-Grafik erinnert an ein Kinderbuch und ist – wie immer bei Daedalic – mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Da stört es dann auch nicht, wenn einige Figuren vielleicht etwas sehr dem Kindchenschema entsprechen. Die Animationen sind größtenteils flüssig. Wer jedoch ein Gewitter an grafischen Effekten und fotorealistischen Highlights erwartet, hat sich in das falsche Spiel verirrt. Nicht umsonst läuft das Spiel auch auf älteren Computern. Insgesamt ist jedoch weder am Aussehen noch am Soundtrack groß etwas auszusetzen. Die stimmungvolle Musik passt zum Grafikstil und wird nie richtig nervig, auch wenn sich das Hauptthema auf die Dauer oft wiederholt.
Vom Traum ein Zauberer zu werden
Nachdem wir den Prolog abgeschlossen haben, lässt uns das Spiel mit vielen Fragezeichen in die Spielwelt eintauchen. Wir erleben die Geschichte der letzten zwei Ferientage des etwa zwölfjährigen Jerry Haselnuss, dessen größter Traum es ist Magier zu werden. Nie hätte er damit gerechnet, dass dieser wahr wird, als er in den Wald geht, um Brombeeren zu pflücken. Um nicht zuviel vorweg zu nehmen: Wir bekommen kurz darauf unser erstes Rätsel und merken, dass das Spiel ein harter Brocken wird.
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Das hat uns nicht gefallen
Langer Atem vonnöten
Der Mittelteil hält jedoch bei weitem nicht, was der kurzweilige und spannende Vorspann verspricht. Die Geschichte kommt nur zäh voran. Eine nicht gerade kurze Durststrecke beginnt, bei der wir uns dabei ertappen, wie uns allmählich der Spaß am Rätsel lösen vergeht. Hier wurde leider sehr viel Potenzial der Geschichte verschenkt.
Echte Hilfe sieht anders aus
Womit wir auch beim nächsten Punkt wären: Das Rätseldesign. Zwar ist dieses stets logisch, allerdings mussten wir schonmal um die ein oder andere Ecke denken. Das ist an sich nicht mal zu kritisieren, allerdings hat der Entwickler kaum Hilfeleistung bereitgestellt, was das Rätseln in einigen Fällen viel zu knifflig macht. Dies artet dann sehr schnell zu einem „kombiniere alles mit allem“-Spiel aus. Auch die Hilfefunktion verdient ihren Namen eigentlich nicht. Denn angeklickt wiederholt sie leider stets nur die Aufgabe.
In der Nacht klappt auch nicht alles
Auch wenn es cool ist sich die Welt von The Night of the Rabbit mal bei Nacht anschauen zu können, wird der Nachtmodus im Laufe des Spiels nervig, denn Jerry will aus merkwürdigen Gründen manche Aktionen nicht Nachts ausführen. Das streckt das Spiel ungemein und ist unnötig. In diesen Fällen ertappen wir uns immer wieder dabei, wie wir nur noch lustlos umher klicken und warten, bis die Zeit vergeht.
Jerry die Quasselstrippe
Wisst ihr wie es klingt, wenn ein Erwachsener ein zwölfjähriges Kind synchronisieren soll? Genau, unecht. Leider ist dies bei Jerry der Fall und selbst nach geraumer Zeit im Spiel stört diese Stimme immer noch – zumal die anderen Protagonisten durchaus passend synchronisiert wurden. Ein weiteres Manko: Zeitweise hat das Spiel ellenlange Dialoge. Minutenlang quasselt Jerry mit den Tieren und nicht immer bringen die Unterhaltungen das Spiel voran. Aber Vorsicht: Wer einfach schnell weiterclickt kann durchaus bedeutende Details der Geschichte verpassen.
Fazit
Normalerweise lassen die Adventures von Daedalic die Spieler mit der Zunge schnalzen. Bei „The Night of the Rabbit“ ist dies jedoch leider nicht ganz der Fall. Die Entwickler wollten es zu vielen Menschen recht machen. Zum einen soll „The Night of the Rabbit“ Kinder ansprechen, zum anderen aber auch ältere Semester. Das kann nicht wirklich gut gehen. Für kleine Kinder sind die Rätsel meiner Meinung nach manchmal zu schwierig und für Jugendliche oder gar Erwachsene wirkt das Spiel zu kindlich.
In sich ist das Spiel zwar stimmig und auch die Story hat durchaus ihre spannenden Momente, doch die Längen im Mittelteil und die unnötigen Dialoge machen es manchmal schwer, bei der Sache zu bleiben. Aber wie sagte Alice: „Zeit ist in Märchen sonderbar".